Adidas Evil Eye Halfrim Pro Transitions vs. Julbo Aerolite Transitions mit und ohne Clip

Als Augenoptikermeisterin wollte ich bei meinem ersten Alpencross natürlich den perfekten Durchblick genießen. Aus diesem Grund begleiteten mich zwei Sportbrillen.

In meinem Gepäck landeten eine weiß-blaue Adidas Evil Eye Halfrim Pro, Größe XS mit Transitionsgläsern und eine pflaume-rosa farbige Julbo Aerolite, ebenfalls mit lichtveränderlichen Filtergläsern.

Da mein Gepäck zwischendurch per Shuttle transportiert wurde, konnte ich beide Brillen inklusive Clip mitnehmen – wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte ich mich aus Platzgründen direkt für meinen Sportbrillenfavoriten entschieden. Bei solchen Touren lege ich besonderen Wert auf einen bequemen Brillensitz und optimale Sichtverhältnisse mit und ohne Clip.

Bereits am Anfang meiner Reise ist klar, dass ich die Brillen unter härtesten Bedingungen, auf schwierigen Trails und mit Helm testen werde. Ich verlange den Brillen dabei alles ab und daher kann ich schon von vorn herein guten Gewissens sagen, dass beide Modelle für normale Fahrradtouren, Wandern oder andere sportliche Aktivitäten auf jeden Fall bestens geeignet sind.

Die Gläser

Ich habe mich bei beiden Brillen für sogenannte Transitionsgläser entschieden. Das sind Gläser, die ihre Tönungsintensität den gegebenen Lichtverhältnissen automatisch anpassen. 

Ist es sehr hell – werden sie dunkler, bei weniger Licht z.B. im Wald hellen sich die Gläser auf.

Stelle ich diese lichtveränderlichen Gläser einer konstanten Tönung oder einem Glaswechselsystem gegenüber, gibt es für mich im Grunde keine Alternative. Gerade bei wechselnden Lichtverhältnissen, denen man in den Bergen ständig ausgesetzt ist, möchte ich kein anderes Glas tragen. Zusätzlich zu den getesteten Modellen landete auch eine Ersatzbrille mit dunklen Sonnengläsern in meinem Rucksack. Diese trug ich allerdings an keinem Tag, da die Lichtverhältnisse im Wald zu dunkel dafür waren.

Durch dunkle Gläser übersieht man in schattigen Waldpassagen leicht Wurzeln und Steine, was fatal ist und schnell zum Sturz führen kann. Sicherheit geht immer vor!

Der Unterschied der Gläser:

Die Adidas Photochromic Vario Lens haben eine Grundtönung von 10% und färben sich bis 50% ein. Dieses Spektrum empfand ich sehr angenehm. 

Für jemanden, der sehr lichtempfindlich ist, oder falls die Sonne längere Zeit stark scheint, könnten diese Gläser allerdings etwas zu hell sein.

Außerdem haben die Gläser eine blaue Verspiegelung auf der Vorderseite.

Was optisch toll aussieht, erwies sich in der Praxis als eher gewöhnungsbedürftig, da man die Spiegelung auch hinter den Gläsern wahrnimmt.

Die Julbo Reactiv Zebralight Gläser haben eine etwas dunklere Ausgangstönung von 20% und tönen sich bis 65% ein. Damit ist sie für lichtempfindlichere Sportler gut geeignet. Aus meiner Sicht sehen die Gläser durch die Verspiegelung von vorn vielleicht auch noch etwas cooler aus als die von Adidas. Da hier die Verspiegelung beim Durchschauen nicht als störend empfunden wird, punktet die Aerolite an dieser Stelle für mich.

Passform und Größe

Die Aerolite

Mein Kopf und mein Gesicht sind sehr klein. Oft trage ich kleine Damenbrillen oder größere Kinderbrillen. Die Julbo ist für mich etwas zu groß – die schicke Glasform und das Design überzeugten mich trotzdem so sehr, dass ich sie unbedingt probieren wollte. Damit ich die Brille bei meinem Test gut tragen kann und erstmal von Haus aus nichts verrutscht, habe ich sie in unserer Brillenwerkstatt etwas enger machen lassen. Die Brille verfügt außerdem über anpassbare und rutschfeste Nasenauflagen und auch die Brillenbügel haben Silikonenden für einen sicheren Sitz.

Die Evil Eye Halfrim Pro

Die Größe XS der Adidas, passt auf meinen Kopf etwas besser als die Julbo. Auch hier kann die Nasenauflage angepasst werden und die Bügel haben auch eine rutschfeste Gummierung an den Enden. Ein Pluspunkt sind die verstellbaren Bügel. Damit kann man die Brille im Gesicht noch optimaler platzieren.

Clip oder nicht?

An den ersten beiden Tagen trug ich Kontaktlinsen und fuhr mit jeder Brille ohne den einsetzbaren Clip. Damit ergeben sich beste Sichtverhältnisse, natürlich nur, wenn man Kontaktlinsen verträgt und auch die bestmögliche Linse auf dem Auge hat. An den darauf folgenden Tagen testete ich die Brillen mit Sehstärken-Clip. Das bedeutet in die Brille wird ein kleiner Adapter eingeklickt in dem die benötigte Sehstärke eingearbeitet ist. Mit dieser Variante benötigt man keine Kontaktlinsen.

Am Anfang nervten mich beide Brillen. In steilen Trailabfahrten rutschte immer wieder der Rucksack nach vorn, in Richtung Helm und verschob dadurch die Brille. Ich war kurz vorm Verzweifeln. Durch Zufall stellte ich am Ende des vierten Tages fest, was die eigentliche Ursache des Vorrutschens der Sportbrille war. Der große Unterschied zwischen den ersten und letzten beiden Tagen waren nicht die zusätzlichen Clips, sondern meine Mütze unter dem Helm.

Für einen perfekten und rutschfreien Sitz musste ich eine Mütze über die Brillenbügel ziehen und erst dann den Helm darüber setzen. So boten mir beide Brillen einen sicheren und angenehmen Sitz und auch durch den Clip konnte ich gut sehen. Der Julboclip bekommt von mir hier einen Pluspunkt, da er etwas größer ist und ein besseres freieres Blickfeld bietet.

Nachteil mit Clip: Egal von welchem Hersteller, es sieht für das Gegenüber nicht ganz so toll aus. Gerade, wenn die Gläser hell sind, erkennt man den Clip darunter klar und deutlich.

Fazit:

Beide Brillen haben Stärken und Schwächen, die man kennen sollte, bevor man sich für seinen sportlichen Begleiter entscheidet. Die Adidas bietet eventuell einen höheren Tragekomfort, da sie individueller eingestellt werden kann. Die Gläser werden allerdings nicht ganz so dunkel und die Verspiegelung kann anfangs deutlich wahrgenommen werden. Trotzdem ist sie aufgrund der Passform mein persönlicher Sieger in diesem Vergleich.

Die Stärke der Julbo liegt ganz klar in den Gläsern. Tolle Farben, tolle Funktionen und trotz Verspiegelung keine störenden Reflexe hinter der Brille. Allerdings ist die Passform entscheidend, da die Modelle nicht so viele Möglichkeiten der Einstellung bieten.

Der Clip ist für beide Brillen zu haben, wobei der von Julbo größere Gläser und damit ein freieres Sichtfeld liefert. Ob ein Clip in Frage kommt hängt aber noch an anderen Faktoren und muss daher vorher probiert werden. Egal bei welchem System, viele Kunden stoßen mit den Wimpern an die Brillengläser an und das ist mehr als nervig. In diesem Fall bieten sowohl Adidas als auch Julbo Direktverglasungen der Brillen an. Diese verbinden dann tolles Aussehen und beste Sicht, sind allerdings auch recht kostspielig.

Im Rahmen dieses Testes hat mich das Modell von Adidas mehr überzeugt und das lag vor allem an der besseren Passform auf meinem Kopf. Am Ende muss das aber jeder selbst probieren und testen, was am besten passt.

Mein Tipp:

Bei der nächsten großen Tour sollte eine Sportbrille mit Transitionsgläsern auf jeden Fall dabei sein. Wichtig dabei ist auf die Passform zu achten, denn nur eine angenehme und sicher sitzende Brille bietet eine echte Schutzwirkung. Als Brillenträger sollte man überlegen, ob man sich für den Sport an Kontaktlinsen gewöhnen kann. Als kleine Hilfe bieten wir bei Barth Optik ein kostenfreies Probetragen an – vielleicht ist es ja einen Versuch wert! Falls diese Lösung tatsächlich in Betracht kommt, dann ist das meine klare Empfehlung. Falls nicht muss die benötigte Sehstärke in die Sportbrille eingearbeitet werden, damit dem vollen Durchblick und einer sicheren Tour nichts im Weg steht.

Also, wenn Ihr aktuell noch eine neue Sportbrille benötigt, dann nichts wie los!

Besucht uns in unseren Filialen in Hohenstein-Ernstthal, Lichtenstein und Glauchau.

Über unsere Online Shop ist auch eine Auswahl an Sportbrillen erhältlich. Bei Fragen ruft einfach an unter der Kundenhotline +49 (0) 37204 3647, wir beraten Euch gern!